Als Brustkrebs bezeichnet man bösartige (maligne) Veränderungen im Brustgewebe. Der medizinische Begriff lautet Mammakarzinom. Bei Frauen in den industrialisierten Ländern ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung. In Deutschland wird jährlich in etwa 70.000 Fällen die Diagnose gestellt. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei ca. 64 Jahren.
Grundsätzlich kann im gesamten Körper eine Krebserkrankung auftreten. Brustkrebs zählt zu den soliden Tumoren. Dies bedeutet, dass sich Zellen in einem Organ oder in einer Körperregion verändern und Geschwülste (Tumoren) entstehen. Im frühen Stadium der Erkrankung vermehren sich die malignen Tumoren rasch an einer Stelle im Körper. Bei Brustkrebs sind manchmal Knoten fühlbar.
Im frühen Stadium lässt sich eine solche Geschwulst meist vollständig operativ entfernen. Wird Brustkrebs allerdings spät erkannt, können sich die veränderten Zellen in umliegendes Gewebe ausbreiten und über die Lymphbahnen auch andere Organe erreichen. Mediziner sprechen davon, dass ein Tumor Metastasen gebildet hat.
Warum eine Frau an Brustkrebs erkrankt, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass es bestimmte Einflussfaktoren gibt, die die Entstehung von Brustkrebs begünstigen können. Zu diesen Faktoren zählt eine genetische Veranlagung.
Bei Brustkrebs liegt in einigen Fällen eine erbliche Vorbelastung vor, eine bestimmte Veränderung von Genen die als BRCA 1 und BRCA2 bezeichnet werden. Frauen, die diese genetische Veranlagung aufweisen, erkranken überdurchschnittlich häufig an Brustkrebs. Die Genveränderung betrifft nicht nur die Zellen der Brust, sondern auch der Eierstöcke, weshalb solche Patientinnen ein erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs aufweisen. Neuste Forschungen zeigen, dass weder BRCA1 noch BRCA2 alleiniger Auslöser für eine Krebserkrankung ist.
Weiterhin scheint auch das Alter ein Risikofaktor für Krebserkrankungen im Allgemeinen zu sein. Mediziner vermuten eine fortschreitende Unsicherheit der körpereigenen Reparaturfunktionen mit fortschreitendem Lebensalter. Doch auch diesbezüglich gibt es keine klare Erkenntnisse, denn auch junge Patienten erkranken an jeder Form von Krebs, wenn auch weit seltener.
Studien zeigen, dass insbesondere der Lebensstil einer Frau entscheidenden Einfluss auf das Risiko einer Krebserkrankung hat. Kommen ungünstige erbliche Faktoren mit einer ungesunden Lebensweise zusammen (zum Beispiel hoher Alkoholkonsum, Rauchen, Übergewicht und wenig Bewegung), steigt das Risiko für eine Brustkrebserkrankung.
Allerdings sind auch sehr sportliche Frauen, die auf gesunde Ernährung und viel Bewegung achten, nicht automatisch vor Brustkrebs geschützt. Wie bei allen Krebsarten gibt es auch bei Brustkrebs nicht den einen eingrenzbaren Auslöser für die Entstehung.
Sabrina Mandel