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Rekonstruktion der Brustwarze
Die Rekonstruktion der Brustwarze ist ein verhältnismäßig kleiner Eingriff. Es stehen verschiedene Varianten der Rekonstruktion zur Wahl.
Brustrekonstruktion

Rekonstruktion der Brustwarze

Die weibliche Brust dient rein biologisch gesehen der Ernährung eines Neugeborenen. Kurz nach der Geburt wird die Muttermilch gebildet. Die Ernährung des neugeborenen Kindes erfolgt dann über die Brustwarze, in der die Milchgänge winzig fein enden und durch den Saugreflex des Kindes die Muttermilch freigeben.

Nach der Diagnose Brustkrebs mit anschließender Mastektomie ist diese Funktion nicht mehr gegeben. Bei einer vollständigen Mastektomie werden sowohl die Brustwarze als auch die Haut entfernt. Die Brustrekonstruktion ist ein rein plastisch-ästhetischer Eingriff, der die Funktionalität der Brust und damit auch der Brustwarze nicht wiederherstellen kann.

Die Brustwarzen gehören zum natürlichen Aussehen der Brust. Es gibt es verschiedene Möglichkeiten der Rekonstruktion der Brustwarze. Dieser Eingriff erfolgt erst nach einem verhältnismäßig langen Zeitraum nach der Krebstherapie. Meist verstreicht mindestens ein halbes, häufig ein ganzes Jahr. Erst wenn alle Wunden der Krebstherapie und Brustrekonstruktion optimal verheilt sind und sich die neue Brust „gesetzt“ hat, kommt die Rekonstruktion der Brustwarze infrage.

Es gibt verschiedene Varianten, die Brustwarze nach einer Mastektomie rekonstruieren zu lassen. Während die Brustrekonstruktion Teil der Krebstherapie ist und die gängigen Methoden von der Krankenkasse übernommen werden müssen, zählt die Rekonstruktion der Brustwarze nicht zum Therapieplan. Deshalb ist die Kostenübernahme von Krankenkasse zu Kasse verschieden und sollte unbedingt vorher abgeklärt werden.

Rekonstruktion der Brustwarze (Mamille)

In der Regel wird ein Teil der eigenen Haut oder des eigenen Gewebes der Patientin entnommen und zur Brustwarze geformt. Dazu eignet sich beispielsweise Gewebe aus dunkleren Hautpartien. Die Leiste oder auch die Schamlippen kommen der natürlichen Farbe einer Brustwarze sehr nahe. Auch die Verschiebung von kleinen Hautarealen ist möglich. Bei letztgenannter Variante wird die neue Brustwarze zunächst größer geformt als die Gegenseite, weil sie im Heilungsprozess schrumpft.

Zunächst muss hierfür eine Hautpartie samt Gewebe an entsprechender Stelle entnommen und dann auf der neuen Brust zur Brustwarze geformt und vernäht werden.

Eine gängige Methode bei Frauen mit verhältnismäßig großen Brustwarzen ist das sogenannte nipple sharing. Dabei wird ein Teil des Gewebes aus der gesunden Brustseite entnommen und in der neuen Brust verpflanzt. Diese Methode erzielt das natürlichste Ergebnis.

Jede Variante ist im Vergleich zur Brustrekonstruktion ein nur kleiner medizinischer Eingriff. In vielen Kliniken wird die Rekonstruktion der Brustwarze ambulant mit lokaler Betäubung durchgeführt.

Rekonstruktion des Warzenvorhofs

Ergänzend zur Mamillenrekonstruktion kann der Warzenhof tätowiert werden. Auch besteht die Möglichkeit, eine neuen Brustwarze zu pigmentieren. Brustwarze und/oder Warzenhof werden aufgemalt und anschließend permanent in die Haut eingebracht.

Um einen besonders ästhetisch-natürlichen Effekt zu erzielen, ist es bei dieser Variante auch möglich, einen kleinen Punkt aus Silikon unter die aufgemalte Brustwarze zu schieben oder Knorpelgewebe zu verpflanzen. So wirkt die Brustwarze plastisch und echt. Die Durchführung einer medizinischen Tätowierung in einer spezialisierten Praxis dauert meist nicht länger als eine halbe Stunde.

Sabrina Mandel