Einige Frauen entscheiden sich sehr bewusst gegen den chirurgischen Eingriff einer Brustrekonstruktion. Und auch bei älteren Patientinnen muss manchmal aus gesundheitlichen Gründen von einer Operation zur Brustrekonstruktion abgeraten werden. In solchen Fällen gibt es eine weitere Variante, ein optisch ansprechendes – und für viele Frauen wichtig – unauffälliges Ergebnis nach einer Mastektomie zu erreichen: die Brustprothese.
Brustprothesen gelten als medizinisches Hilfsmittel und müssen deshalb per Rezept vom behandelnden Arzt verordnet werden. Nach einer einseitigen Mastektomie ohne anschließende operative Brustrekonstruktion ist die Inanspruchnahme einer Brustprothese sogar empfehlenswert. Denn das Fehlen der Brust auf einer Seite könnte sonst Haltungsschäden und Rückenschmerzen verursachen.
Im Sanitätshaus vor Ort können sich Patientinnen nach einer Mastektomie ausführlich beraten lassen. In der Regel bieten Sanitätshäuser ein gewisses Repertoire an Epithesen mit passenden Spezial-BHs und auch Badeanzügen an. In den letzten Jahren hat sich die Mode für Unterwäsche mit Brustprothesen weiterentwickelt. Denn die Patientin soll sich auch mit einer Brustprothese als attraktive Frau fühlen dürfen.
Epithesen bestehen in der Regel aus Schaumstoff oder Silikon. Die Patientin wählt die Größe und auch die Form passend zu ihrer gesunden Brust. Die Epithese lässt sich dann in den Spezial-BH stecken und vermittelt einen natürlichen Eindruck, teilweise sogar mit einem ästhetisch schönen Bewegungsverhalten wie leichtem Wippen. Heute gibt es auch besonders leichte Epithesen, die ideal zum Schwimmen geeignet sind und zum Körper hin mit einer Oberfläche in Rippenoptik das Wasser rasch abfließen lassen.
Die meisten Epithesen sind mit einer leichten Erhöhung als Brustwarze in der Mitte geformt. Für ein besonders natürliches Aussehen und die identische Platzierung im Vergleich zur gesunden Brust sind überdies selbsthaftende kleine Silikonkleber in Brustwarzenform erhältlich. Diese gibt es in den unterschiedlichsten Größen und Farben. Heute ist es auch möglich, Epithesen und Zubehör online in Sanitätshäusern zu bestellen.
In der Regel werden die Kosten für eine Brustprothese von der Krankenkasse übernommen. Die Kostenübernahme beim Kauf besonderer Varianten zum Schwimmen oder in einem sehr leichten Material sollte jedoch vorher mit der Krankenkasse abgesprochen werden.
Sabrina Mandel